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Alt 26.11.2012, 21:32   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

hm, mir ist der Begriff "Widerkraft" beim Lesen eigentlich gar nicht so ins Auge gefallen.
Erst das Durchstöbern der Kommentare hat meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt.

Wenn ich aber recht darüber nachdenke, muss ich Erich zustimmen, allerdings nicht wegen des Neologismus' an sich, dagegen ist ja üblicherweise nichts einzuwenden, sondern rein klanglich.
Das "Kraft" klingt so hart an dieser Stelle.

Da wäre "Widerspiel" m. E. angebrachter, denn es klingt weicher und sagt doch im Prinzip auch genau das aus, was du an dieser Stelle ausdrücken möchtest:

Widerspiel = Das Gegeneinanderwirken verschiedener Kräfte.

Der ganze Text erinnert mich ein wenig an Fausts Monolog in der Tragödie erster Teil "Nacht" zu Anfang, bevor der Geist auftaucht.

Faust ist dort auch sozusagen im Nebel der Ungewissheit, der Kenntnis, daß er eigentlich gar nichts weiß und in seinen Zweifeln gefangen.

Genau so sehe ich das in diesem Text auch, die "wahre Weltsicht" erschließt sich dem Protagonisten nicht, sie bleibt ihm verschlossen und letztendlich bleiben ihm nur noch die Zweifel an sich selbst und seiner gewohnten Welt.

Der Nebel kann so manches verschleiern...

Schöner Text, hat mir gut gefallen.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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