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Alt 15.12.2012, 10:06   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus fee,

aus dem individuellen Blickwinkel heraus, der ja vom Standpunkt des Betrachters abhängig ist, erscheint die Welt immer subjektiv.
Die Kunst besteht nun darin, diese Subjektivität so objekt wie eben nur möglich wiederzugeben.
Das gelingt freilich nicht immer und wenn ich an einen Teil meiner alten Texte denke, muss ich mich da wohl auch an der eigenen Nase fassen.

Wichtig jedoch erscheint mir in diesem Zusammenhang, aus den eigenen Fehlern zu lernen und sich weiter zu entwickeln.
Wer das nicht schafft, wird trotz aller Eloquenz und lyrischer Fähigkeiten als Dichter zweifelhaft bleiben, denn es wirkt äußerst anrüchig, seine eigenen Ideale mit aller Wucht dem lesenden Publikum aufs Auge drücken zu wollen, wobei sogar oft die Wahl der Mittel mit äußerster Skepsis zu betrachten ist.

Zur Not werden Dinge hinzu "gedichtet" oder sogar bewusst verschwiegen.
Deshalb ist auch eine möglichst gute Recherche zwingend notwendig, weil man sonst mit solchen Themen allzu leicht auf die Nase fallen kann und genau das Gegenteil von dem bewirkt, was man eigentlich beabsichtigt hat.

Das freilich setzt eine hohen Grad an Intellekt und (Selbst)Erkenntnis voraus, sonst bleiben solche Texte oft oberflächlich und wirken mit dem erhobenen Zeigefinger rein belehrend, was meist nicht gut beim Leser ankommt.

Meinungsfreiheit ja, auf jeden Fall sogar, denn sie ist das höchste Gut, doch wer dieses Recht für sich in Anspruch nimmt, der sollte sich darüber im Klaren sein, daß dieses recht auch Pflichten beinhaltet, sonst driftet die Angelegenheit ins Unglaubwürdige und Lächerliche ab.

Und insofern sollte sich so mancher Schmierenschreiber eine Scheibe von deinem Text abschneiden, verinnerlichen und umsetzen, sonst wird das nix mit der Dichterkarriere, es bleibt nämlich nicht nur suspekt, sondern wird beim sturen Beharren auf solche Dinge einfach nur noch lächerlich.


Ganz im Gegensatz zu deinem Gedicht, welches ich gerne gelesen und kommentiert habe...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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