Thema: Von hieraus
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Alt 15.12.2012, 20:23   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Antigone!

Diesen Text finde ich sehr gelungen! Unaufdringlich, ohne moralische Zeigefinger, finden die Zeilen Tiefe in der mitschwingenden Liebe für die beschriebene Gegend, die Natur. Die anklingende philosophische Hinterfragung über Wert und Verbleib alles Irdischen in oder um uns bleibt eher Rahmen, was dem Gedicht nach meinem Geschmacke gut tut.

Vorschläge:

"des edlen Schwanes Klage tönte leis" klingt satzmelodisch viel ausgeglichener und harmonischer. Der "Singschwan" wirkt grell, kantig, obstruktiv und muss auch nicht sein.

Letzte Zeile - das "wohl" erscheint mir eher als Lückenfüller denn als sinnvoller Satzteil. Hier schiene mir die Verwendung des Nomens klarer: "Erinnerung ist stets (oder: das), was uns geblieben."
Oder: "und nur Erinnerung ist uns geblieben."
Oder: "sie leben, diese Himmel, diese Weiten // in der Erinnerung, die uns geblieben."


Ansonten nichts zu bekritteln! Sehr gern gelesen und genossen! Ach ja: Der Titel ist seltsam geschrieben. Müsste das nicht "Von hier aus" heißen?

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (15.12.2012 um 20:29 Uhr)
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