Thema: Welträtsel
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Alt 27.12.2012, 19:03   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Thomas!

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Welträtsel

Hans war im Innersten durchdrungen
vom Streben nach Verbesserungen.
Es war so sehr sein Ziel im Leben, Komma.
die ganze Menschheit zu erheben, Vertipperle?
dass jedes Einzelexemplar
dem Ziele recht im Wege war. Köstlich formuliert!
So zog er einsam seine Bahnen,
erfüllt von hehrem Zukunftsahnen:
"Wie vieles müsst sich bessern lassen, Apostrophe unnötig!
kriegt ich die Menschheit erst zu fassen!" Seltsame Anführungsstriche.

Da plötzlich trat auf einem Bein Kein Komma.
ganz still und ernst der Weltgeist ein, Unbetonter Beginn nötig.
er schritt ganz langsam, gravitätisch,
einbeinig nur, doch antithetisch;
so wie beim Hegeln jede Masche "Hegel-Häkeln" - wunderbar!
dem einen Faden dient zur Lasche,
durch welchen er hindurchgezogen, Komma.
zur nächsten Masche wird gebogen
und dialektisch aufgehoben, Komma.
zur Lappenganzheit hin verwoben. Da war ein "wird" zuviel.

Hans gab dem Weltgeist brav die Hand
und machte sich mit ihm bekannt,
erklärte ihm ganz frank und frei,
was alles zu verbessern sei,
was zu erneuern, zu verschönen,
zu trennen sei und zu versöhnen, Kein Komma nach "sei".
was er gern hätte und auch wolle,
und was der Weltgeist tuen solle,
damit auf dieser schlimmen Erde
schlußendlich alles besser werde. Wieder: unbetont beginnen!

Der Weltgeist schritt auf seinem Bein,
und nickte: „Ja, es solle sein“. Das hintere, obere Anführungszeichen zeigt in die falsche Richtung. Komisch...
Er schritt von dannen gravitätisch,
einbeinig zwar, doch antithetisch,
und ließ dann zum Auf-Wiedersehen
sich einen Weltenhauch entwehen,
so kolossal und allumfassend,
wie nur der Weltgeist kann - ihn lassend. Flüssiger, weniger staksig so.
Hans roch und sann seit jenem Tag,
was solch ein Furz bedeuten mag. Herrlich!
Eine wunderbare Augenzwinkerei zur (sich allzu ernst nehmenden und oft allzu ernst genommenen) Schwergewichtsphilosophie!

Sehr gern mitgelacht! Armes Hänschen!

LG, eKy

PS: Der richtig zu verwendende Apostroph ist jener auf Shift/Rautetaste (meist gleich links von "Enter"), da er - anders als die französischen Accents bei fälschlicher Anwendung - keine im Deutschen unnötige Leerstelle produziert. (Ist mir bei deinem Text nur so aufgefallen...)
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (28.12.2012 um 11:27 Uhr)
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