Hallo Thomas,
zunächst glaubte ich beim Anklicken des Titels an einen Rechtschreibefehler, aber da du es zwei Mal so geschrieben hast, denke ich, dieser Neologismus ist beabsichtigt und im Zusammenhang mit dem Text sogar eine sehr gute Idee.
Jenseits der Gräber und der Denkbarkeiten,
in logisch nicht begreifbar fernen Weiten,
ruht in sich selbst begründet, längst vor dem Beginn
des Raumes und der Zeiten und transfiniter Ewigkeiten,
der Sinn und alle Wirklichkeit durch die ich bin.
Das ist ein sehr feiner und wohldurchdachter Text, der sich aber auch ebenso elegant seiner Verantwortung entzieht, weil er die metaphysischen Dinge nicht benennen kann und dies schon in der ersten Zeile begründet, nämlich mit der natürlichen Grenze der "Denkbarkeiten".
Nun ist es aber so, daß wir nichts als die Natur haben, an die wir uns faktisch halten können, alles andere sind künstliche Produkte der menschlichen Fantasie, Ideen, manchmal Visionen.
Nun haben sich einige dieser Visionen durchaus bewahrheitet, die meisten aber wohl eher nicht und so bleiben jene, solange sie nicht verwirklicht oder bewiesen werden können, nichts weiter als künstliche Produkte.
Auch lässt mich die Frage nach irgendeinem Sinn und einer Wirklichkeit eher ratlos, denn wenn man solche wirklich voraussetzen will, so bedarf es dazu einer bewussten Planung, auch wenn wir jene im Diesseits nicht in Erfahrung bringen können.
Falls jene vorhanden ist und jenseits aller Denkbarkeiten liegt, so müsste aber dennoch etwas Unbegreifliches dahinter stecken, denn den Begriff "Sinn" in der letzten Zeile des Textes kann ich nur mit Zweck, Ziel oder Wert bzw. Wahrheitsgehalt einer Sache verstehen.
Dieses Unbegreifliche müsste daher zumindest eine Art Bewusstsein besitzen und würde sich selbst personifizieren können, sei es als Kollektiv mehrerer oder als Einzelwesen.
Auf jeden Fall wäre es für uns nicht fassbar, wir könnten weder seine Motivationen noch seine Emotionen, falls vorhanden, ergründen, es wäre für uns kleinen Bewusstseinslichter nicht mehr als eine gigantische auf nicht erklärbare Art und Weise funktionierende Maschine.
Stellen wir uns also einmal vor, es existierte tatsächlich ein solch genialer Schöpfungscomputer (ähnlich wie im Film "Matrix"), der unsere ganze Welt, so wie sie sich uns darstellt erschaffen hat und dieses Universum mit Allem darin existierenden mit Zeit versieht und in Funktion erhält.
Wo aber kann dies geschehen?
Nun, in seinen Speichern, also in seinem Bewusstsein. So wäre unser ganzes Universum zwar ein Teil dieses Computers, aber jener befände sich eben nicht in diesem Universum, sondern er existierte außerhalb und wäre somit selbst kein Teil desselben.
Wie aber sollte dieser gigantische Rechner Erfahrungen in diesem Universum sammeln, wenn er nicht kleine selbständige biologische Programme, die sich zudem selbst reproduzieren können, hineinschickt, die ständig ihre Erfahrungen mit Hilfe ihrer Sinne durch Erleben und Bewusstsein per Gedanken in den Zentralspeicher senden?
Je höher ein solches Bewusstsein ist, desto präziser und gehaltvoller sind die gesendeten Informationen und nachdem sie organisch verbraucht sind, werden sie einfach wieder gelöscht, denn die meisten haben sich schon selbst reproduziert und werden nicht mehr gebraucht.
So oder so, es bleibt alles spekulativ und nicht erfassbar und so muss halt jeder glauben, was er für richtig hält.
Wir werden es im Leben nicht erfahren...
Gerne gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald