Thema: Silbertränen
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Alt 28.01.2013, 19:21   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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lb. suzette,

es gibt eine methode, die jede lyrik umbringt: adjektive, adjektive und adverbien, adverbien. dadurch verkrampft die sprache, und die bilder sprengen ihre rahmen. am ende bleibt ein gestelztes sprachgeschnurre, dem man vor allem eines ansieht: bemühtheit.

nun wissen wir aus unserer lebenserfahrung, daß sich-bemühen nur ein erster schritt in richtung auf gut-machen ist. derjenige, der sich bemüht, aber nichts erreicht, ist sozusagen auf halbem wege stecken geblieben.

genauso geht es diesem text: er steckt im bemühen fest, richtig gut sein zu wollen. leider hat er so das gegenteil von gut erreicht.

mein tip: dichten ist schwer, will aber ein leichtfüßiges etwas zum ergebnis haben. also mach deine sprache leicht. das allein ist an und für sich schon schwer genug, aber nichts weniger als das geheimnis eines guten gedichts.

lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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