Hi, Faldi!
Danke für deine raumgreifenden Gedanken!
Wie du weißt, lasse ich mir meine Gedichte eher "zustoßen" - ich fange mit irgendeinem Bild oder Gedanken an (in diesem Fall ein Blick aus meinem Stubenfenster in den Nebelmorgen) und lasse dann einfach das Unterbewusste ans Steuer, während ich die Zeilen reime. Oft genug bin ich selbst überrascht, wo das hinführt. Das bedingt natürlich, dass bei mir fast alles autobiographisch ist - oder zumindest eindeutig in dieser Richtung angehaucht.
Ich erkenne auch durchaus meinen Hang zu Metabotschaften, da ist dieses Gedicht ein gutes Beispiel: Es kann auch bloß die Beschreibung eines Nebelspazierganges sein. Mein Unterbewusstsein schafft es aber irgendwie fast jedesmal, mehr draus zu machen, eine höhere, verborgene, psychologische Ebene einzuflechten, und so wird ein harmloser Nebelspaziergang zu einer seelischen Zustandsbeschreibung. Die Grenzen sind fließend.
Überlegungen bezüglich der Moral, die ein Leser später möglicherweise daraus zieht, also dahingehend, welche Gedanken und Einsichten ich nun eigentlich vermitteln möchte, habe ich eigentlich kaum, ausgenommen die eher spärlichen sozialkritischen Gedichte.
Ich dichte eher aus einem inneren Bedürfnis heraus, das keinen tieferen Sinn spezifiziert. Ich habe meist keine Botschaft als eigentlich nur die Schönheit der Sprache. Natürlich freut es mich, wenn sich in meinem Geschreibsel dennoch so viele tiefgründige Gedanken finden lassen - das schmeichelt mir und der Illusion, ich sei weise...


LG, eKy