Sonett, Ross und Reiter
Sonett, Ross und Reiter
Da spricht man von Shakespeare und auch von von Platen,
Als würde man diesen das Wasser so reichen,
Als würde man – lyrisch - den beiden fast gleichen.
Man könnte jetzt schmunzeln und denken: Schwachmaten!
Im Innern tief nagt da ein leises Beschleichen,
Dass die, die vom Pfade der Tugend geraten,
Wohl glauben, sie wären die Lyrikmagnaten
Und könnten vermessen, verplomben und eichen,
Was andere dichtend zu schreiben versuchen.
Dabei sind sie nur ziemlich kleine Eunuchen,
Die, nichts in der Hose, auf Dichterfürst machen.
Wär es nicht zum Weinen, dann wär es zum Lachen:
Am Ende, welch Glück, können Tote nichts lesen,
Und so wird es sein, als wär nie nichts gewesen!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (07.03.2013 um 09:56 Uhr)
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