Thema: Opfer
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.05.2013, 21:05   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Walther!

Das Gedicht gefällt mir! Allerdings - du kennst mich - habe ich doch ein paar Vorschläge auf Lager, die ich dir anhand des Zitates erläutern möchte:

Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Opfer


Du brichst die Blüte, brichst den Stein:
Wo würden Deine Grenzen sein?
Du würgst es aus, das Wutgewölle,
In Dir brennt eine heiße Hölle.
Viel Feuer frisst durch Herz und Bein. Klanglich runder: "Ein Feuer nagt am Herzgebein." Außerdem umgeht du so die Unvollständigkeit deines Verbs: Es müsste ja eigentlich heißen: "...frisst SICH durch..." oder "Viel Feuer frisst AN...".

Denn Du willst alles, auf die Schnelle, Kein Komma nach "alles".
Das Sein misst Du mit falscher Elle:
Dein Ego ist Altar und Schrein!
Das Gute redest Du gleich klein, "Du gleich" klingt nicht. Vorschlag: "redest du dir klein,"
Und Böses wartet auf der Schwelle.

Dass Deine Seele gründet rein,
Ist nur die Mär vom falschen Schein:
Gar nichts entgeht Deiner Kontrolle; "Gar nichts" am Beginn einer unbetont sein sollenden Verszeile - zumindest gewagt. Schön ist es nicht. Vorschlag: "Dein Lebensschatten heißt Kontrolle;"
Du greifst direkt ins Edle, Volle,
Denn Du bist ein Charakterschwein.
Ich hoffe, etwas davon möge dir von Wert sein!

Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (17.05.2013 um 21:07 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten