Thema: Naturbalancen
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Alt 05.06.2013, 14:05   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Da ist dir ein wunderbar flüssig lesbares, hochmelodisches Stück Schwergewichtslyrik gelungen!

Einzig am Einstieg muss ich ernstlich rummeckern - der sollte unbetont sein.



Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
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Unsre Gedanken und Gefühle Unbetonter Einstieg: "Gedanken wie auch unsere Gefühle".
sind wie Gezeiten der Natur; "gleich" statt "wie" erspart Wortwiederholung mit Vorschlag für Z1.
sie unterwerfen sich ergeben
Geschehenem, und mit der Uhr

vergehen sie und kommen wieder,
verändern manchmal, schaffen neu;
als müsste ihnen alles lieber
gewesen sein, als selber treu

sich zu verbleiben, weil zum Leben
auch angespülte Fracht gehört;
kaum, dass wir uns an sie gewöhnen,
wird sie von nächster Flut zerstört. Sprachlich runder, lyrischer: "neuer".

Nicht die Gefühle, die verebben,
auch nicht gedankenschweres Fluten, Abweichung vom Schema: hier weibliche statt männliche Kadenz in Z2 und 4. Da es die letzte Str. ist und es um die wunderbare Conclusio geht, stört es aber nicht so wie womöglich mittendrin.
bestimmen letztlich unser Leben;
wir sind, wir lachen - und verbluten.
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Stimmungsvolle Tiefe - ganz mein Ding! Sehr gern gelesen und genossen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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