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Alt 18.07.2013, 19:17   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Die Asche der Lust (oder das Ende des Rausches)

Ohne Zuruf geht das Fest zu Ende,
und beladen mit des Weins Gewichten,
trunken wie von köstlichen Gedichten,
fällt die Runde Morpheus in die Hände.

Bleiern sinken sie auf alle Viere,
kriechen in die Ecken voller Staub.
Teilen dort ein Lager nach dem Raub
gieriger Gefühle wie die Tiere.

Traulich hält man sich im Schlaf geborgen,
tauscht die Wärme dieser Illusion,
dass man jenseits aller Angst und Sorgen

Tröstung fände und der Liebe Lohn.
Grell aus kalter Asche steigt der Morgen,
wie dem Feuer ihrer Lust zum Hohn.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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