Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.09.2013, 13:54   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Der Wind streicht über dunkle Felder

Der Wind streicht über dunkle Felder: Leer geräumt,
Nur Stoppeln, die an das, was wuchs, noch fern erinnern.
Die Leere wächst: Das Äußre strebt danach, dem Innern
Sich anzunähern. Wo, vom Buchenwald gesäumt,
Die Schatten sich verlängern, will der Frost nicht weichen
Und überzuckert weiß die Senke, die ich geh,
Als ich die Welt umschreite, die mir blieb. Der See
Liegt wie ein großer Spiegel: Wie sich Seiten gleichen,
Wenn nicht das Zittern wär, weil kleine Wellen kräuseln!
Der Wind hat sie gestört, die Stille, und sein Säuseln
Streift durch die letzten Blätter in den alten Eichen.
Das Warten wird bald enden, und die kalte Zeit
Umarmt Natur und Mensch bis unters wärmste Kleid.
Ich sehe schon, was kommt, und deute seine Zeichen.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt

Geändert von Walther (30.09.2013 um 19:52 Uhr)
Walther ist offline   Mit Zitat antworten