Hi, Faldi!
Gemeint ist die letzte Phase der Nacht, kurz vor der Dämmerung, wenn wirklich nur noch diejenigen wach sind, die ernstliche Probleme haben oder wälzen.
Es ist jene Zeit, in der die Masken fallen, auch vor dem eigenen Schiedsgericht: die Zeit der Nabelschau, wenn sich "die Wahrheit herauswürgt", wie es in dem Lied "Zwischen eins und vier" von Reinhard Fendrich heißt, das übrigens, wenn auch an anderem Schauplatz, eine ganz entsprechende Stimmung und Aussage vermittelt und der kreative Ansporn für dieses Gedicht war:
http://www.youtube.com/watch?v=DjxbsqKdyJg
S1 meines Gedichts beschreibt sozusagen den Schauplatz, das Szenenbild.
S2 beschreibt das Eintauchen des LyrIch in die Erinnerung, in Selbstanalyse und Einschau, die diese Szenerie auslöst und bewirkt.
S3 kündet vom Nahen der Dämmerung und wie das LyrIch vor den Erkenntnissen und gefundenen Gedankengängen jener Nacht zurückschreckt und sich scheut, sie in Worte zu kleiden, weil sie offenbar im Morgenlicht, sinnbildlich im Licht der Wahrheit, nicht bestehen können - was gewisse Rückschlüsse über Selbstverleugnung, Schuldverkettung und entsprechende Seelenbefindlichkeit des LyrIch in den Raum stellt.
Vielen Dank für deinen Kommi!
LG, eKy