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Alt 06.01.2014, 21:47   #2
Cebrail
verkannt
 
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Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
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Hallo Walther,
ich kreise nun schon eine kleine Weile um deine Zeilen und es ist irgendwie
nicht leicht, einen so nah gehenden Text von einem kaltem Bildschirm aus zu kommentieren.
Allein der Titel hat es mir wirklich angetan und trägt schon ein Gedicht in sich.
Aus meiner Sicht beschreiben deine Zeilen etwas für das man, wenn man
sich damit beschäftigt bzw. direkt betroffen ist keine Worte hat.

Ich finde diese Sicht schon beinahe beängtigend treffend formuliert, eben weil
aus deinen Worten tiefe Trauer spricht und das aus einem Moment heraus, in
dem man erfahrungsgemäß sprachlos ist.

Die Worte "kontemplieren" und "kartesisch" machen das unaussprechliche noch anschaulicher, besonders die "kartesischen Räume" in denen sich mir mindestens zwei Deutungen auftun, finde ich gelungen. So treibe ich dann einmal in die mathematische Richtung, bei der alles mit Logik klären will (aber nicht kann) und dann wieder verlliere ich mich in philosphischen Gefilden, wo ich dann bei einer, wenn der bekanntesten Aussagen von Descartes lande (ich denke, also bin ich) und das gibt mir eine Menge Stoff um in deinen Zeilen zu tauchen.


Zitat:
du ertastest so ist trauer
sie weiß es nicht genauer
Diesen beiden Zeilen empfinde ich fast schon zuviel, da sie, auf mich, zu erklärend wirken, es fühlt sich so an, als würde ich mit der Nase nochmal darauf gestoßen, dass es sich dieses Gedicht mit der Trauer befasst und jemand der bis dahin gelesen hat sollte es auch ohne diesen Nachsatz vestehen, aber meine Meinung.

Mit der Überschrift zu schließen finde ich dagegen sehr gelungen.



Auf jeden Fall ein Gedicht welches tief geht und nah an den Moment reicht, für den wir in der Regel kaum Worte über haben.

Auch wenn ich nun nichts Wesentliches dazu gesagt habe oder mit meiner Sichtweise total daneben liege, wollte und konnte ich das hier nicht unkommentert lassen.

Einen Gruß
C.
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„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
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