Thema: Sterbegedicht
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Alt 10.01.2014, 22:46   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi nochmal!

Auch dies hast du trefflich erkannt! Hierbei bemühte ich mich, abgesehen vom Reimschema, besonders um intensive lyrische Sprachbilder, eine möglichst entrückende wie entrückte Verdichtung:
Taumelherz für die wechselnden emotionalen Zustände im Menschenspiel, Falterkopf für die geistige Flatterhaftigkeit der Jugend, bunte Flügel für all die so gern gepflegten keinen Eitelkeiten, Blütenträume für die Sehnsucht nach dem Weiblichen, der Liebe, die eiernden Blicke als Verlust von Beherrschtheit und Willenskraft, der letzte Hügel vor der Weite (=andere Welt, Tod) als ein letztes zu erstrebendes Ziel, das man wenn möglich erreichen will, ehe der letzte Schatten, sprich Vorhang fällt.
Offenbar gelungen...das freut mich wirklich sehr!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Geändert von Erich Kykal (10.01.2014 um 22:53 Uhr)
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