Beste Dichtung
Beste Dichtung
Ja, in der Tat, man könnte meinen,
Spricht der Dichter zu den Seinen,
Also, Lesern, wie gesagt,
Tat er das gänzlich ungefragt,
Und, als er anhebt, laut zu klagen,
Verse, die schön Reime tragen,
Die sind alt und unmodern:
So hören‘s manche Leser gern.
Doch nicht alle, wird man merken,
Als die Rufe sich verstärken,
Formlos sei die beste Dichtung:
Der schönste Streit geht um die Richtung!
Da will ihm dämmern, leise keimen:
Hölderlin tat selten reimen!
Reimen und der Paul Celan
Ist Fahren auf der falschen Bahn!
Selbst Goethe, Schiller, Scheibenkleister,
Waren reimlos wahre Meister!
Leute, Ruhe, Auszeit, Pause,
Ich geh kurz mit mir in die Klause!
Der Dichter kommt zu dem Ergebnis:
Dichtung ist ein Klangerlebnis,
Bildhaft, klug und doch versponnen.
Nur wer so dichtet, hat gewonnen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (22.01.2014 um 08:43 Uhr)
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