Hi, Dana!
Ein interessanter Gedankengang, in würdige Worte gekleidet. Das Gedicht hat vornehmlich sechshebige Zeilen.
Ein paar leichte Unstimmigkeiten erlaube ich mir zu monieren:
Zitat:
Zitat von Dana
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Was ich noch gestern wollte und denkend unterschrieb Bei "denkend" fällt man aus dem Rhythmus - ein metrischer Bruch. Alternative: "Was ich noch gestern wollte und auch unterschrieb"
hat als bedeutungslos, fast ohne jeden Trieb,
sich gänzlich aufgelöst, war einfach nicht vorhanden;
dann stehen Ich und Ich sich wieder unverstanden
wie Gegner gegenüber, zu einem Krieg bereit. Auch hier holpert es. Lösung: "wie Gegner gegenüber, längst zum Krieg bereit."
Nach außen unsichtbar und innen tiefstem Leid, Falsch konstruiert. Verständlich: "Durch außen unsichtbares, innen tiefstes Leid"
kommt es zu einem Kampf, der eigentlich wie immer
nicht stattgefunden hat, die Dinge aber schlimmer
erwachsen und erscheinen. Ein bitterböses Spiel, Nach "erscheinen" müsste "lässt" stehen, um den Satz korrekt zu schließen. Lösung: "erwachsen und erscheinen lässt. Ein böses Spiel,"
das in Verlängerung vom eigentlichen Ziel
beständig sich entfernt, um Unrast nur zu schüren;
als ginge es darum, sich selbst zu überführen.
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"Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust..." Wer kennte nicht dies innerliche Mit-sich-selber-Ringen, als hätte die Persönlichkeit sich gespalten, und verschiedene Teile kämpfen nun um ihre Positionen - ein Gewissenskonflikt. Am schmerzlichsten dann, wenn beide "Seiten" annähernd gleich gute "Argumente" zu haben scheinen...
Sehr gern gelesen!
LG, eKy