Ritter Götz
Im Stammbaum meiner Vorvorfahren
steht der berühmte Ritter Götz;
ein Feind von fürstlichem Gebaren,
der niemals kuschte vorm Gesetz.
Er war ein Ritter, der auch raubte
und wurde selbst ganz bös zerzaust,
verlor die rechte Hand und schraubte
sich an den Stumpf die Eisenfaust.
Im Bauernkrieg kam er in Nöte,
denn Fürsten hatte er vergrätzt.
Ein andrer Fürst, der Dichter Goethe,
hat ihm ein Denkmal dann gesetzt.
Er brauchte weder Stein noch Eisen,
sein Denkmal war das Götz-Zitat,
und selbst in allerhöchsten Kreisen
hat man es heute noch parat.
Ich nehm die Sache mehr ironisch
und stelle bei Bedarf nur fest:
»Ich heiße Götz« und sag lakonisch:
»Nun denken Sie sich mal den Rest!«
|