Servus Erich,
ich bin inzwischen zu der Ansicht gekommen, dass der Glaube keine Frage von Intelligenz oder Dummheit ist, sondern eine Frage des Charakters.
Kein Mensch wird gläubig geboren, es ist seine Umwelt, seine Kultur und seine Gesellschaft, die ihn mit dem Glauben in Berührung bringt.
Jedweder religiöse Glaube ist eine Fessel des menschlichen Geistes und nicht jeder Betroffene (oder sollte ich schreiben Befallene oder damit Infizierte?) hat den Mut, die Courrage oder den Willen sich von dieser zu befreien.
Der eine schafft es, der andere nicht.
Mit Intelligenz hat das weniger zu tun, zumindest bei uns im Westen. In anderen Teilen der Welt sehe ich durchaus ein Bildungsproblem, was aber auch nichts mit Intelligenz zu tun hat, sondern eben mit fehlender Bildung.
Es steckt auch viel Bequemlichkeit im Glaube, denn eine solche Philosophie ist einfacher, als die manch anderer Philosophen, die nicht so leicht zu verstehen sind.
Zitat:
Zitat von Arthur Schopenhauer
Wenn nämlich dem Menschen, in früher Kindheit, gewisse Grundansichten und Lehren mit ungewohnter Feierlichkeit und mit der Miene des höchsten, bis dahin noch nie gesehenen Ernstes wiederholt vorgetragen werden, dabei die Möglichkeit eines Zweifels daran ganz übergangen, oder aber nur berührt wird, um darauf als den ersten Schritt zum ewigen Verderben hinzudeuten; da wird der Eindruck so tief ausfallen, daß in der Regel, d. h. in fast allen Fällen, der Mensch beinahe so unfähig seyn wird, an jenen Lehren, wie an seiner eigenen Existenz, zu zweifeln; weshalb dann unter vielen Tausenden kaum Einer die Festigkeit des Geistes besitzen wird, sich ernstlich und aufrichtig zu fragen: ist Das wahr?
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Und ich denke, mit "Festigkeit des Geistes" meint der gute Schopenhauer hier den Charakter und nicht die Intelligenz.
Lassen wir sie glauben, denn der Glaube bedarf keiner Beweise, er ist eine Behauptung und es enden alle gleich, ob gläubig oder nicht.
Aber auch das ist eben nicht zu beweisen, womit eine Beweisführung im Grunde völlig aussichtslos ist.
Wie soll man einen Gegenbeweis für etwas bringen, für dass es keine Beweise braucht, weil es eben lediglich geglaubt werden soll?
Ich persönlich kann mir davon nichts versprechen und ein anderer kann mir das schon mal gar nicht.
Also lass ich es...
Das Sonett ist nett.
Gerne gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald