Hallo Falderwald,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Der Metrikwechsel soll den Übergang von der wahrgenommenen Situation zur reflektierenden Betrachtung verdeutlichen. Die erste Strophe fragend, die zweite antwortend. Es ist hier in der ersten Strophe nicht direkt ein Gegensatz von Natur zu Religion gemeint. Es wird nur die Frage gestellt, ob man eine höhere Macht (Gott) um ihrer Existenz willen sucht oder ob man sich nur klein gegenüber der Welt (der Natur) fühlt.
In beiden Fällen sehnen wir uns nach einem Halt. Eventuell habe ich das hier nicht klar genug herausgearbeitet. Auch die Rolle des Gefühlten habe ich vielleicht nicht gut hinübergebracht. Hier ist gemeint, dass dieses Sehnen tief in uns angelegt ist und gefühlt werden kann, auch dann, wenn das Verstehen noch nicht so weit ist.
Schließlich zum Wort "erdehnen". Ja, du hast Recht, das Wort ist eigentlich ausgestorben, was ich schade finde. Es hatte mir eigentlich gefallen. Andererseits besteht natürlich in diesem konkreten Fall die Gefahr, dass es wegen des Reimes "an den Haaren herbeigezogen" wirkt. Ich habe deshalb dankend deinen Vorschlag übernommen.
Viele Grüße
poetix
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Geändert von poetix (26.04.2014 um 06:55 Uhr)
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