Hei Chavali,
jede Version für sich ist ein Gedicht, die folgende spricht mich am meisten an. Die kurzen Verse unterstreichen die jeweilige Aussage und geben ihr ihren Wert.
Hier möchte jemand alles hinter sich lassen und völlig neu beginnen, quasi ein neues Leben unter völlig anderen Bedingungen anfangen. Die Vorfreude und Zuversicht sind unverkennbar.
Drei Anmerkungen/Vorschläge zum Text möchte ich dir unterbreiten:
In S2V3 empfinde ich das Wort "schon" als wenig aussagefähig bzw. als Füllsel. Wie klingt: "Von fern steigt schwach (zart) das Rot" oder so ähnlich?
In S3 ist V1 "Wohin das Boot mich führen," unvollständig, weil das Wort "will" fehlt, einen brauchbaren Vorschlag kann ich allerdings nicht liefern.
V4 in S4 erweckt den Eindruck, als ob das Land schon einmal vermisst worden wäre (soll vielleicht so sein ?) "vermiss nie mehr das Land". Falls nein, könnte es wie folgt heißen: "vermiss nicht Luft noch Land."
Zitat:
Zitat von Chavali
Am Strand such ich das Boot,
um mich hinein zu setzen,
das Wasser zu berühren,
um eins mit ihm zu werden.
Bizarre Wolkenfetzen
vertreiben Nebelherden,
Von fern steigt schon das Rot
des frühen Morgens auf.
Wohin das Boot mich führen,
wohin es immer treibt,
es wird kieloben kentern,
nur glattes Wasser bleibt.
Versteck mich in den Muscheln,
vergrab mich in den Sand.
Ich werd mit Algen kuscheln,
vermiss nie mehr das Land.
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So oder so, das Gedicht gefällt mir, es lässt den Leser seine Fantasie entfalten.
Lieben Gruß
Sidgrani