Lieber eKy,
in Erinnerungen kann man schwelgen, sich in ihnen nachträglich gruseln und über sie lauthals Lachen. Das ist die eine Sorte und auch ich könnte einige einbringen. Mit wachsendem Abstand kann man sie sogar ausschmücken und je öfter man sie erzählt, desto "
fabelhafter" werden sie.
Ich gehe aber mit einer eigenen "fast Manie" nur zu gerne auf Dunkles und Trauriges der zwei letzten Strophen ein.

Das ist die andere Sorte der Erinnerungen. Sie sind erdrückend anhänglich, meist kaum mit anderen geteilt und verblassen auch nicht durch zeitlichen Abstand.
Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Vor jenen Schatten gibt es kein Verstecken,
wenn sie die schwache Seele überbreiten,
genährt von Bildern, die sie auferwecken,
und wortlos alle Grenzen überschreiten.
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Ein schönes Sonett, das feinst gegenüberstellt und resümiert.
Die wortlose Grenzüberschreitung ist nicht nur große Sprachkunst. Sie beinhaltet ebenso eine Wahrheit, die durch keine Lüge "verschlimmbessert" werden kann, denn sich selbst kann man nicht belügen.
Gern gelesen und teilweise ungern erinnert.
Liebe Grüße
Dana