Thema: Nordwind
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Alt 03.05.2014, 04:34   #7
Claudi
Senf-Ei
 
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Liebe Eva,

ein Gedicht vom Sterben im Paarreim? Da ist doch was im Busch! Oder sollte ich mich täuschen? Kann natürlich gut sein, dass ich aus eigener Betroffenheit heraus die Flöhe husten höre und meine Fantasie mit mir durchgeht. Auf jeden Fall gehen Deine Zeilen mir sehr nah und wollen mir eine Menge sagen. Ich spinne mal drauflos. Bitte pfeif mich zurück, wenn ich daneben liege.

Ich glaube nicht, dass Dein LI hier den eigenen Tod herbeisehnt. Die "glühend heiße Wange" könnte von einem Schlag ins Gesicht herrühren und das Fieber für erhitzte Emotionen stehen, weswegen das LI den kühlenden Nordwind willkommen heißt. Auffallend fand ich, dass V3 nur vierhebig ist. War das Absicht?


Zitat:
Begleite mich in dieser einen Stunde
und trink den letzten Hauch von kaltem Munde.
Auch ist nicht von der letzten Stunde, sondern vom letzten Hauch aus kaltem Munde (kaltschnäuzig?) die Rede. Sollen böse Worte nun verstummen und schlimme Ereignisse in den Schatten des Vergessens treten? Vielleicht ist die Zeit noch nicht gekommen, die Dinge nun für immer ruhen zu lassen, aber mit dem restlichen Sand aus dem Stundenglas soll ein trauriges Kapitel allmählich abschließen?

Der Rastplatz scheint mir die deutlichsten Indizien für meine Interpretation zu liefern. Aber, wie gesagt, ich kann mich täuschen. Du siehst, ich gehe ganz in Deinen Zeilen auf, und ich bin gespannt, was Du sagst.

Ich sage nur: Danke für dieses schöne tröstende Gedicht.

Liebe Grüße
Claudi
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