Schranken
Wie welke Blätter wirbeln die Gedanken
und legen sich mir modernd aufs Gemüt.
Mein wirres Grübeln konstruiert mir Schranken,
der Frohsinn meiner Jugend ist verblüht.
Die Himmelsleitern haben sich verbogen,
das warme Morgenrot ist längst verglüht.
Ich fühle mich getäuscht und dreist betrogen
als Marionette einer wunden Welt.
Vielleicht jedoch hab ich mich selbst belogen
und schielte viel zu sehr nach Gut und Geld.
Vergaß dabei das unbeschwerte Leben
und wurde so zum Hund, der beißt und bellt.
Nur einmal noch möcht ich vor Wonne beben,
mit frühlingshaftem Flattern tief im Bauch.
Ich würde wirklich alles dafür geben -
und meine Schranken wären Schall und Rauch.
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Alle meine Texte: © Sidgrani
"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner«
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