Thema: Beharren
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Alt 31.05.2014, 12:34   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Beharren

Es macht so manches Volk ein groß Getöse,
weil es verharren will in seinen Bahnen,
weil seine Grenzen zwischen Gut und Böse
verbleiben sollen wie bei seinen Ahnen.

Die Frau, die sich verweigert, darf man schänden
mit Spott, mit Säure, mit der eignen Lust!
Man wäscht das Blut von tausenden von Wänden.
Mann war im Recht und hat es stets gewusst!

Verstümmeln sollst du deine kleinen Kinder,
und dann vernähen ihre wunde Scham!
Verkaufe sie wie schlachtbereite Rinder
an jeden, der mit Gaben zu dir kam.

Die Sünderhand soll man dem Diebe nehmen,
lebt er auch erst ein Dutzend arme Jahre!
So neigen schwache Geister zu Extremen,
wird ihre kleine Welt die "einzig Wahre"!

Es macht so manches Volk ein groß Getöse,
will man an Traditionen sich vergreifen,
weil jede Grenze zwischen Gut und Böse
nur so gerecht ist, wie wir es begreifen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.05.2014 um 18:27 Uhr)
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