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Alt 28.06.2014, 16:15   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Fridolin,

so ein Schrebergarten soll ja eine wichtige soziale und ökologische Funktion erfüllen.

Dort sollte man eine Verbesserung der Lebensqualität in den Städten durch Lärmverringerung, Staubbindung, Durchgrünung, Auflockerung der Bebauung, Biotop- und Artenschutz und Lebensraumvernetzung vorfinden.

Auch bieten solche Kleingärten oft eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, eine gärtnerische Betätigung und das preiswerte Züchten von gesundem Gemüse, das persönliche Erlebnis vom Säen, Wachsen, Gedeihen und Ernten von gesundem Gemüse, also ein Gegengewicht zum Leben in Betonburgen und auf Asphaltflächen, zudem Förderung von harmonischen zwischenmenschlichen Beziehungen und einen direkten Kontakt mit der Natur.

Auch Senioren können davon profitieren, finden sie dort doch oft einen Ort des Gesprächs und der Ruhe durch die Zusammenführung von Menschen mit gleichen Interessen, über Jahre gewachsene Kontakte, individuelle Selbstverwirklichung und Beschäftigung im 3. Lebensabschnitt im eigenen Garten.

Also prinzipiell ist solch ein Garten eine tolle Sache und es spricht nichts dagegen, sein Herz an einen solchen zu hängen.

Wenn solch ein Garten allerdings nicht gepflegt ist, wird es schwierig, weil sich dort jede Menge Ungeziefer bilden kann, was die Menschen plagt.
Und wenn dann noch eine korrupte und verlogene Führung eines solchen Schrebergartenvereins hinzukommt, dann merkt so mancher, dass der Spaß eigentlich schon längst aufgehört hat und ihm die Freude daran verleidet ist.

Tja, und wenn man dann noch zusätzlich merkt, dass ansonsten ziemlich integere und pfiffige Leute zu billigen Arschkriechern der o.a. Schrebergartenführung mutieren, weil sie entweder zu dämlich oder zu blauäugig sind, um zu merken, was dort vor sich geht, dann könnte dies das Fass bald zum Überlaufen bringen und man sollte sich wirklich überlegen, ob man den Zielen und Zwecken eines solchen Schrebergartens noch bereit ist zu dienen.

Da gibt es sicherlich sinnvollere Freizeitbeschäftigungen, als sich von einer solchen Führungsclique verarschen zu lassen, die zudem noch auszieht, um in anderen, besseren und gepflegteren Gärten, in denen es längst nicht so stinkt, für Ärger und Unruhe zu sorgen, indem sie ihren eigenen Mist dort einbringen.

Oft tun sie das maskiert, weil sie selbst nicht den Arsch in der Hose haben, mit ihren wahren Ohrfeigengesichtern aufzutreten.

Und im eigenen Vereinsheim und an anderer Stelle mimen sie dann das Unschuldslamm, ja, sie spielen oft noch die armen Verfolgten, die Verleumdeten, zu unrecht Angeklagten und jammern über ihr schweres Los.

Einem solchen Drecksgarten würde ich auch den Rücken kehren, lieber Fridolin, da hat deine Frau absolut Recht, denn es lohnt sich nicht, sich wegen einer eigentlich schönen Freizeitbeschäftigung, das Leben in Wirklichkeit vermiesen zu lassen, weil die Wahrheit ganz anders aussieht, als man sie in einem solchen Garten gerne darstellen möchte.

In diesem Sinne hat mir dein "James-Bond-Gartenlyrik-Shake-Sonett" gut gefallen und es zeigt, dass nicht alle Leute mit dem Klammerbeutel gepudert sind und eine künstlich durch Lug und Trug aufrecht erhaltene Idylle, die in Wirklichkeit nur ein besserer Misthaufen ist, zu glorifizieren bereit sind und ist mir ein interessanter Beleg dafür, dass gruppendynamische Prozesse, welche die Wahrnehmungsfähigkeit bestimmen, und die Glorifizierung einer Person betreiben, ähnlich den Stammesriten in primitiven Gesellschaften, eben heutzutage in einer fortschrittlichen und aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr die Hauptmotivation aller Handlungen darstellt.

Und wenn ein solcher Garten in seiner Gänze verseucht ist und nur noch Mistgeruch festzustellen ist, in dem tausende Totengräber, hier wahrscheinlich Mistkäfer, scharren, dann ist davon auszugehen, dass dort nicht nur Gartenabfälle den Komposthaufen bilden, sondern dass dieser hauptsächlich aus Schweinejauche besteht.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald




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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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