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Alt 30.06.2014, 20:46   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Servus Erich,

nun denn, das ist wohl eine ziemlich nüchterne Betrachtung aus der Perspektive des Schnitters.
Aber ob es wirklich so ist? Wer kann das sagen?

Das verlöschende Kerzenlicht ist eine schöne Metapher und die Erkenntnis, dass er alles und jeden eines Tages in die Nichtexistenz holt, hat etwas Beruhigendes.
Letztlich ist die Aussicht auf die ewige, kalte Finsternis und das endlose Schweigen für einen alten Zyniker wie mich nicht die schlechteste, denn es könnte schlimmer kommen.
So wird das Nichtsein nämlich irrelevant, es hat mich eigentlich gar nicht zu interessieren.
Das Nichtsein vor meiner Geburt tangiert mich nämlich auch nicht, denn ich weiß nichts davon. Und genau so wenig wie von diesem Zustand weiß ich etwas von dem, der mich eines Tages erwartet.
Und so bleibt letztlich alles spekulativ.

Die Ewigkeit fürchte ich nicht, denn ich werde sie niemals erfahren können, also kannst du deinem Sensenmann sagen, dass ich mir seines Atems auf den Gewichten meiner Lebensuhr zwar durchaus bewusst bin, aber trotzdem darauf pfeife. Es ist einzig und allein seine Angelegenheit, wann er mich holen kommt.

Und wenn ich freiwillig zu ihm kommen will, so hat er mich auch aufzunehmen.

Im Grunde bin ich ganz nah bei dir, doch ich bin mir bewusst, dass dies zwar die wahrscheinlichste, aber eben nicht die einzigste Möglichkeit von unendlich vielen ist.

Ich hab da auch noch andere spekulative Theorien.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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