Sonettschreiberitis
Sonettschreiberitis
Damit ich mich vom Stress regeneriere,
verzieh ich mich auf meine Lagerstätte,
wo ich voll Inbrunst jambische Sonette
mir lustvoll phantasierend fabriziere.
Man sagt bisweilen, dass ich onaniere
und keinen stubenreinen Rhythmus hätte.
Das ist jedoch nicht wahr! Was gilt die Wette,
dass ich nichts Ungebührliches verliere?
Zwar reiben sich gewaltig die Quartette,
man meint, dass plötzlich ein Erguss erschiene,
der schöpferisch ein Kunstwerk generiere,
doch leider tröpfelt mir aus der Pipette
nur zäh geleimt Terzine um Terzine,
wobei ich meine Feder ruiniere.
P.S.: Wenn Fridolin und Sidgrani sonettiges vorlegen, dann will juckt es mich natürlich auch eins beizusteuern.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (03.08.2014 um 21:05 Uhr)
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