HI, Leute!
Wenn ich auch mal dazu absenfen darf:
Auch mir wird bei entsprechend formulierten Werken oft ein "LyrIch" unterstellt, was ich allerdings nicht als Problem empfinde. Ich sage in den Kommis dann ja oft genug, dass ich als Autor mit dem LyrIch in meinen Gedichten fast immer 1zu1 gleichzusetzen bin. Eher selten beschreibe ich einen mir fremden Charakter in der Ichform, und wenn, dann nur, um ihn zum eigenen besseren Verständnis auszuloten. Das sag ich dann aber auch dazu - schließlich wird man, sollte es sich um einen negativen Charakter handeln, nicht gern missverständlich damit gleichgesetzt.
Insgesamt sehe ich diese "LyrIch-Geschichte" als höfliche Geste dem Autor gegenüber, um ihm zu zeigen, dass man ihn nicht automatisch mit der möglicherweise charakterlich zweifelhaften Person im Gedicht gleichsetzt. Sodann liegt es am Autor, ob der das in seinem Antwortkommi bekräftigen oder richtigstellen will. Eine praktische Vereinbarung, die jeden in die Lage versetzt, das Gesicht zu wahren und mögliche Fettnäpfchen elegant zu umschiffen.
Wo also liegt das Problem - abgesehen davon, dass ich von Fäkalsprache in guter Lyrik wenig halte, auch wenn sie hier die Emotionalität hinter der Aussage nachhaltig bekräftigt. Eine Frage des sprachlichen Niveaus - und denkt nicht, ich wäre diesbezüglich zu "distinguiert" oder so - als alter Rocker kann ich im Bedarfsfall fluchen, dass euch die Ohren schlackern!

Es ist nur meine rein persönliche subjektive Ansicht, dass Lyrik solche Ausdrucksformen eigentlich nicht nötig haben sollte, nichts weiter.
LG, eKy