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Alt 28.08.2014, 18:06   #13
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo Wortgespielin,

du wirst deinem Titel ja mehr als gerecht

Über deine Ausführungen zu dem Text habe ich mich sehr gefreut!
Zeigen sie doch deine intensive Beschäftigung mit Inhalt und Aussage.

Einen generellen Spieltrieb würde ich auch nicht vermuten, dafür sind viele Texte viel zu ernst und passen
gar nicht in die Spiel-Abteilung, jedenfalls nicht in die leichte Kategorie.

Da halte ich es doch schon eher mit dem Bibelspruch (ich wusste gar nicht, dass das ein solcher ist ):
Zitat:
Zitat von AZ
Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
Und offensichtlich haben kreative Kräfte, wie es alle sind, die sich den schönen Künsten zuwenden,
ein riesengroßes, volles Herz

Zitat:
Zitat von AZ
Da wäre denn noch die Feigenblatt und Alibifunktion des LI's zu benennen, welche den Schreiber unangreifbar macht,
weil er aus dem Elixier der freien Kunst getrunken hat, und angeblich nur seine empathischen Ergüsse zu Papier bringt.
Oder schöpft ein Mensch wirklich aus seiner Phantasie, und was macht diese eigentlich aus?
Richtig. Ich möchte auch nicht angreifbar sein. Wenn ich einen dramatischen oder melancholischen Text veröffentliche,
ist das zunächst einmal meine Fantasie.

Generell meine Fantasie - denn wer will schon beurteilen, ob sich das oder dies oder jenes genauso abgespielt hat,
oder ob man nicht etwas dazugedichtet oder etwas weggelassen hat?

Ich selbst bin doch nicht wichtig in dem Text, möchte viel mehr, dass meine Leser sich darin erkennen, sich mitfreuen,
mitleiden und ihre eigene Geschichte daraus basteln.
Ich will berühren mit meinen Texten und das nicht immer in positivem Sinne.
Ich möchte, dass meine Leser sich mit dem Werk auseinander setzen und ihnen Kopfkino liefern.
Das alles möchte ich, wenn mein Dichterherz spricht.

Du fragst, was Fantasie ausmacht. Es ist die kreative Fähigkeit des Menschen - da sag ich dir sicher nix Neues.
Die kreative Vorstellungskraft und die Fähigkeit, sie in Bildern und Gedichten auszudrücken, das ist Fantasie.

Die inneren Abgründe, von denen du sprichst, sind solche Fantasielieferer.
Ohne all diese negativen und positiven Seiten in uns und die Fähigkeit, sie mit Worten darzustellen,
könnte sich unser lyrisches Ich nicht ausleben.

Und, du hast ganz recht, soll doch der Leser oder Betrachter sich ausdenken, ob man selbst oder
das LI in den Texten dargestellt wird

Der Schreiber hat - außer hier in den Foren - dann nichts mehr damit zu tun.


Danke nochmals, sehr interessant, ich habe deine Ausführungen mehrmals gelesen.
Ich hoffe, die Antwort wird deinen Überlegungen gerecht.

LG Chavali


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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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