Hallo Terrapin,
die Passage mit der "Nachtigall" ist vermutlich Geschmackssache, doch ich habe mir noch einmal Gedanken darüber gemacht:
Ich werde dort das Adjektiv "schmerzlich" durch "sehnlich" ersetzen.
Denn die Sehnsucht, von der es abgeleitet wurde, ist ein inniges, schmerzliches Verlangen nach jemandem, also eine brennende, verzehrende, ungestillte, unbestimmte Sehnsucht. Die passt hier meines Erachtens dann auch perfekt ins Bild.
Die Rückmeldungen hier im Forum zeigen mir auch, welche Texte Schwachstellen aufweisen und wie ich diese selbst zu bewerten habe.
Deshalb ist es auch wichtig, diese genannt zu bekommen.
Wenn nun zwei Kritiken in dieselbe Richtung weisen, sollte man darüber nachdenken.
Die Anmerkungen zum abschließenden Reimpaar kann ich sehr gut nachvollziehen, doch deinen Vortschlag möchte ich nicht wortwörtlich umsetzen, weil wir dort das Adjektiv "wehmutsvoll" einbauen müssten. Das widerspräche nun meinen Intentionen, denn denn "Wehmut" verbinde ich mit verhaltener Trauer oder stillem Schmerz bei der Erinnerung an etwas Vergangenes, Unwiederbringliches.
Und das ist ja hier nicht der Fall.
Um das "du" auf eine betonte Stelle zu bekommen, müssen wir nur den Satz umstellen und zwar so, dass dieser dadurch keiner auffälligen Inversion zum Opfer fällt:
wo ich dich doch von ganzem Herzen liebe
wo ich von ganzem Herzen dich doch liebe.
Na?
Vielen Dank fürs Lesen, die Anregungen und den Kommi, ich habe mich gefreut, dass es dir gefallen hat...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald
Edit:
Ich habe im Zuge der Veränderungen eine andere Erzählhaltung eingenommen.
Jetzt wird die Betreffende nicht mehr direkt angesprochen, sondern es wird über sie gesprochen. Das macht es m. E. spannender.