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Alt 08.09.2014, 07:30   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Terry!

Ein wunderbar sich wiegender Duktus voll lyrischer Ruhe - Einkehr, innere wie äußere, sehr stimmig verdichtet. Die Wiederholungen beruhigen zusätzlich, machen den Text zu einer Art Herbstmantra.
Die Sprachfindung ist hochakzeleriert, sehr weich, harmonisch in Klang und Satzmelodie, die generierten Kopfbilder treffend und von tiefem Gefühl getragen!

Kurz: In jeglicher Hinsicht ein lyrisches Gustostückchen vom Allerfeinsten! Bravo und Chapeau!

Zwei Kleinigkeiten:

S2Z3 - Dass Wrasen "auf" den Weiher steigen, halte ich für unwahrscheinlich - obwohl das Bild von einer Art Begattung durchaus humorig wirkt!
Also entweder "aus dem Weiher" oder (was mir hier besser gefiele) "aus den Weihern".

S3,letzte Zeile - Das "all" eingangs der Zeile wirkt sperrig und sprachlich geschraubt, zudem scheint die Betonung problematisch, da man automatisch dazu tendiert, die Zeile mit betontem Auftakt zu lesen, was nicht ins Schema passen würde.
Am einfachsten scheint es, das "all" durch ein "die" zu ersetzen.
Das "prangend" wirkt auch ein wenig sprachgekünstelt, gar zu "saftig" pathetisch in der Aussage. Es wäre anzudenken, es durch ein schlichteres Wort zu ersetzen, zB "ganze":

"die ganze grüngefleckte Pracht."

Das "prangend" in S3Z2 kannst ja stehen lassen - da wär ich mal nicht allzu genau mit buchstabengetreuer Wiederholung, da du das Schema in den Vorstrophen ohnehin schon nachhaltig etabliert hast.


Allergernst gelesen und bearbeitet!

LG, eKy
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