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Alt 10.09.2014, 14:13   #8
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Hallo Falderwald,

habe den Dialog nur kurz überflogen. In der Lesart verstehe ich das LD in einem inneren Monolog zu sich stehend, im ,,Augen Blick" auf der Schwelle zur Einsicht, jemand der für sich Bilanz zieht. Einen moralischen Duktus kann ich diesem Text nicht abgewinnen. Zumindest steht das nicht im Vordergrund. Es sind eher diese Einsichten, die jedes normale Leben bestimmen. Der Text ist leicht verständlich. Er hat bisher in einer Welt der Verblendungen gelebt und weiß, dass wirkliche Veränderung nur mit Änderung der Sicht einhergeht. Ob Wesenszüge wie: optimistisch/ pessimistisch, misanthropisch, philanthropisch, misstrauisch / vertrauend etc. sich durch reine Sichtveränderung und Ratio beliebig in ihr Gegenteil verschieben lassen, wage ich zu bezweifeln. Der grundsätzlichen Haltung ist ein jahrelanger ,,Lernprozess" vorausgegangen, und der Kehrtwendung folgt oftmals ein kraftraubender Umlernprozess mit Rückschlägen. Mit dem Augenblick ist es da oft nicht mehr getan. Eine Saulus/ Paulus Nummer ist immer getragen von nagenden Selbstzweifeln, die irgendwann schleichend zu diesem Perspektivenwechsel führen (Grundmotiv Leid).
Aber für ein sich wieder Klarmachen was eigentlich schon längst jedem klar ist, ist dein Gedicht prima und gut formuliert.
gerne gelesen. AZ.
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