Veräpfelt
Veräpfelt
Ein Dichter steht knietief im Dung,
Gibt Pferdemist doch Rosen Schwung.
Ob auch ein Vers sich düngen lässt?
Er riecht leicht streng. Es tut sich nichts.
Er stak am Anfang des Gedichts.
Dort steckt er auch nach Düngung fest.
Er wechselt Schuhe, Schriftzeug, Nase
Und stellt sich Rosen in die Vase.
Sie duften fein. Er denkt an Liebe.
Ob etwas Dung die Säfte triebe?
Er wechselt Thema, Schreibtisch, Zimmer.
Doch die Blockade wird nur schlimmer.
Es hilft kein Wein. Und nach zehn Bieren
Kann man als Dichter nur verlieren.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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