Nur du allein
Wie oft hast du dich bloß am Walzer berauscht,
den süßlichen Klängen von Lanner und Strauß,
und abends den Liedern der Schrammeln gelauscht,
der Wind trug sie zärtlich zum Weinberg hinaus.
Wie oft schmücktest du dir dein zierliches Haupt
mit Blumen und Blüten der Prater Allee.
Dein Liebreiz hat vielen den Atem geraubt,
dein Charme glänzt noch heute in jedem Palais.
Wie oft hast du dich aus Affären gezogen,
besonnen und mutig, doch immer kokett.
Es wurde bespitzelt, getäuscht und gelogen,
nur du allein strahltest im Seidenkorsett.
..
Geliebtes Wien, komm lass dich halten.
Du Stadt, die einst Geschichte schrieb.
Dein Antlitz zieren erste Falten,
das Donaublau wird langsam trüb.
Geändert von vedena (02.10.2014 um 12:27 Uhr)
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