Thema: Immer wieder
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Alt 24.10.2014, 19:28   #2
ginTon
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Hi chavilein,,

Finde ich sehr interessant den Text,

Zitat:
Der Tag beginnt und alle Schatten fliehen,
die mir bei Nacht mein armes Ich gequält.
Ich hab dem Alb, der mich bezwang, verziehen,
für schwarze Flügel freien Flug gewählt.

So kann das Tagwerk wieder neu beginnen,
mit Freude und Elan gelingt ein jeder Schritt.
Doch immer wieder zeigen sich Erinnyen,
sie laufen neben mir die Wege mit.
Die ersten zwei Strophen finde ich super und hätte fast gemeint, dass diese
beiden Strophen schon ausreichen, da die letzteren dann mit Erklärungen etc.pp diese Strophen nur künstlich verlängern. Gerade die Strophe 3 und die beiden Zweizeiler da, empfinde ich als Anhängsel.
Zitat:
Ich will die Rache nicht, die sie begehren,
das alte Leiden muss vergessen sein.
Ich muss mich der Versuchungen erwehren,
mein Herz muss werden wie ein Kieselstein.

Doch nachts, da sitzt der Alb auf meinen Schultern,
er drückt so schwer und beugt mich bis ins Grab.
Ich kranke an der Erbenschuld der Eltern,
gedanklich stütze ich mich auf den Heroldstab.
Die zwei Strophen finde ich auch gut, hätte aber nur noch "und nachts..." in das Gedicht mit aufgenommen, da das Gedicht nunmehr eine komplette Wendung bekommt, erblastig, politisch usw...Des Weiteren finde ich die Strophe "Ich will die Rache nicht..." wiedersprüchlich; da zunächst ausgesagt wird, dass man die Rache nicht will, das Herz aber zu Stein wird. Ergo wenn man es umdreht heißt dies, ich will die Rache, damit ich wieder ein Herz haben kann? Also für mich schlüssig wäre, dass durch Rache Herzen verhärtet werden. Kann es aber auch iwie falsch lesen. Müsste es nicht heißen "Ich kranke an der Erbschuld meiner.."? , da mir das Wort "Erbenschuld" unbekannt ist.

Zitat:
Und immer wieder rolle ich den Stein
den Berg hinauf aus weißem Elfenbein.

Mir bleibt nur noch das Urvertrauen,
um endlich eine eigne Burg zu bauen.
Die letzte Strophe zeigt an, dass ein Kreislauf erst durchbrochen werden muss, damit eine Neuerung stattfindet. In meinen Augen muss man dazu aber kompromissbereit sein, auf beiden Seiten. Leider ist es aber oft so, dass die einen immer mehr wollen als die anderen und beide Seiten nur schwer geben können.

ich denke der Text ist so eine Art Zeitgeist, und bis auf die Dinge, die ich angesprochen habe, finde ich diesen gut..

liebe Grüße ginnie
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Geändert von ginTon (24.10.2014 um 20:19 Uhr)
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