Bärchen sucht Frau
Ein Gummibär, der hat es satt,
dass er noch keine Freundin hat,
er forscht und sucht im Internet,
geht nächtelang nicht mehr ins Bett.
Er liest erstaunt, was man so schreibt,
und welche Blüten Liebe treibt:
„Ich mach dich hart und wieder weich,
mit mir schaust du ins Himmelreich.“
Er wundert sich: „Das ist zu viel,
da geht’s doch nur ums Liebesspiel.
„Mit der komm ich niemals zurecht,
ich bin nun mal kein toller Hecht.“
„Komm bei mich bei, mein heißen Held.“
Das hat ihn doch sofort verprellt.
„Ich such ein Bärchen mit Niveau“,
er brummt und kratzt am Gummi-Po.
„Ich bin die geile Kuschelmaus
und zieh mich gerne für dich aus.“
Auch da hat’s nicht bei ihm geklackt,
denn Gummibären sind schon nackt.
„Ich möchte deine Muschi sein,
wo find ich dich, mein süßes Schwein?“
Auch das geht ihm am Arsch vorbei,
er steht nicht so auf Ferkelei.
„Ich lecke dich, ich mach dich spitz,
ich bin die Zunge aus Lakritz.“
„Auf keinen Fall“, platzt er heraus,
„ne Schwarze kommt mir nicht ins Haus.“
So krabbelt er in eine Tüte,
da ist es voll, du meine Güte.
Er denkt, wir Bären sind nur Flaschen
und lässt sich kurz darauf vernaschen.
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Alle meine Texte: © Sidgrani
"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner«
Geändert von Sidgrani (02.11.2014 um 15:22 Uhr)
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