Hi, Lai!
Erst die Anmerkungen:
Ich bin die Furcht, die schwarz aus Euren Tiefen bricht.
In meinem Dunkelgrau erlosch das Seelenlicht,
doch ließ von Eurem Angstschweiß ich mich führen.
Diese Zeile hat nur 5 Heber - einen zu wenig.
Wie immer mimt Ihr Abwehr, will ich Euch berühren.
Auch langweilt mich, wie Eure Zunge Lügen formt,
Hier keinesfalls ein Komma am Zeilenende! Der Satz geht direkt weiter!
im Dünkel, mehr zu sein als Fleisch, gerecht genormt.
Nicht, dass ich dessentwegen einen Umweg mache,
Genaugenommen sollte es hier "machte" heißen (Konjunktiv: machte=machen würde), das wäre sprachlich schöner. Aber der verflixte Reim...
und Euch das zu beweisen, ist mir Ehrensache.
Von Lippen rollt ein Röcheln auf das Bett, zum Schrank;
zur Faust geballte Blicke - ist das Euer Dank?
An meiner Brust verschmelze ich die Silberaugen,
um Eure letzte Lebensfarbe aufzusaugen,
die Euch Ballast nur wäre auf des Schlafes Meilen.
Davon befreit dürft Ihr zur andren Seite eilen.
Ein schönes Gedicht auf sprachlich hohem Niveau. Einige der Bilder kann ich nicht recht deuten: "die Silberaugen verschmelzen" (dazu fällt mir gar nix ein!) und "Schlafes Meilen". Zu letzterem: Nach meiner Deutung spricht hier der Tod die Menschen an. Schlaf - sofern kein Hinweis auf den "ewigen" Schlaf dabei ist - scheint mir hierzu nicht zu passen.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy