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Alt 13.11.2014, 20:05   #6
Mr. @
Gast
 
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Hi Wolo,

schade, dass die Originalversion nicht mehr dort steht.
Die hatte ich mir gestern noch im wahren Sinne des Wortes zu Gemüte geführt.
Einiges von dem, das du nun korrigiert hast, vermisse ich ein wenig.
Dazu zählte z.B. unbedingt „ein Leben darben“ Das fand ich geradezu genial. Das ist die dichterische Steigerung. Für mich heißt das, dieses Leben ist von Anfang bis Ende ein großer Mangel. Für mich das genau dort hin.


Was empfinde ich?

Da sitzt jemand in seinem Büroturm, entscheidet wohlmöglich mit einem Mausklick über Schicksale, wohlmöglich über Schicksale von Menschen, die ebenfalls in Bürotürmen sitzen. Oder von Menschen, z.B. in Industriebetrieben, am Band, die verzweifelt hoffen, dass ihnen ihr Arbeitsplatz nicht als nächstes unter dem Hintern weg rationalisiert wird. Freude an der Arbeit, am Schaffen, im wahren Sinne des Wortes? Schon längst nicht mehr! Alles das geschieht mehr oder weniger anonym. Er blickt in den Park und fragt sich angesichts der Parkidylle: "Bin ich noch in der realen Welt? Will ich das alles noch? Wo bleibt Menschlichkeit? Wo bleibt das persönliche Gegenüber? Wo sind noch echte Emotionen, ehrliche Freude? Aber was solls? Ich mache meinen Job und mir geht es gut damit. Andererseits… ?" Schön finde ich dieses geheuchelte Mitleid:

...Und trotzdem denk ich Wörter ohne Seele,
die zwar bei fremdem Schmerz gefühlvoll weinen...

„Solang es nicht mich trifft; Scheiß drauf!“
So gesehen, hätte auch der fragende Blick in den Park für mich gepasst. „Will ich das so?“
Die Wiederholung „ein bisschen“ stört mich überhaupt nicht. Das ist, im Gegenteil, klug eingesetzt, finde ich. Ein schöner Übergang in die nächste Strophe, die ich nicht als „doppelt gemoppelt“ empfinde.

Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten.
Mir hat es jedenfalls gut gefallen, auch wenn es möglicherweise ganz anders empfunden werden sollte

Gern besenft

LG Mr. @
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