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Alt 03.12.2014, 19:15   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Zaubersee,

zunächst ein Geständnis:
Ich habe ein ganz eigenes "Problem" mit Schriften ohne Punkt und Komma und ein "eigensinniges" mit moderner Lyrik.
Verstehe es nicht als "negative Kritik". Ich kann mich in dein Werk gut einlesen und mir fehlen auch nicht die Reime. (Ich habe sehr viele Besprechungen dazu gelesen und im Radio gehört, ich weiß, dass Lyrik sich nicht gerade im Umbruch befindet, aber andere Wege erkundet - mein Herz hängt am Klangvollen, Alten und Vertrauten.)
Darum schreibe ich mein Verständnis hier für mich um und kommentiere danach, ok?

Aus den blauen Wasserfeldern
steige ich in den fremden Herbst;
in das Tote, das nicht modert.
In die Kette deiner Schritte: Staub,
frisch und scharf noch;
meine Gedanken zu nah. An den Tiefen
entzündet sich ein Echo
hastig versunkener Worte.

Nicht bewegen - atmen.
Augen schließen – atmen.
Aus fliehenden Blättern meiner Haut
steigen unsere Zeichen in die Weite.
Blickentfernt öffnen sich Wolken,
heraus bricht ein Meer sterbender Sekunden.

Sommerblut fließt aus Bäumen,
die nackt sind wie ich und
schweigen – der Winter ist da.
Nichts kann uns wärmen – nichts kann
meiner wunderschönen Liebe
heranschleichende Kälte
aus dem Herzen flüstern,
uns fangen oder kleiden.

Das lyr. Ich verdichtet eine tiefe Traurigkeit, lässt aber offen, ob diese Liebe ein Ende durch Tod oder Entscheidung fand. Die Klärung ist nicht wichtig, das Leben und Nachleben beschreiben, was sie lyrisch zu bieten haben.

So eingelesen gefällt es mir wirklich gut - ob ich die Inspiration getroffen haben, weiß ich nicht.
Die blauen Wasserfelder, ob See, Himmel oder Tränen haben mir sehr gefallen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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