Verlust
Verlust
Sie war ein fomidables Weib
mit prallen Brüsten
und strotzend war ihr Unterleib
von allen Lüsten,
die nur der reine Himmel kennt,
der huldvoll spendet,
und uns zum Glück als Sakrament
zur Lust verschwendet.
Es sprach ein schwuler Domprälat
in ernstem Tone
zu ihr von Fleisch und Zölibat
und Himmelslohne.
Er hat sie schließlich exorziert,
und so die Wonne
für uns auf Erden ruiniert.
Sie ist nun Nonne.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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