Bis dass der Tod euch scheidet
Bis dass der Tod euch scheidet
Ach, Schmerzen, die am Herzen nagen,
hab jahrelang ich stolz ertragen,
hab jahrelang sein Tun geduldet
und, ohne nur ein Wort zu sagen,
gelitten unter seinen Taten,
gelitten, ohne je zu klagen.
Und als er dreister ward und dreister,
da wollt ich ihn zum Teufel jagen.
Er ward für mich zur schlimmsten Strafe,
noch schlimmer als die sieben Plagen.
Dann, wie ein rotes Morgendämmern,
begann die Wut in mir zu tagen.
Kann es denn ungestraft geschehen,
dass Laster in den Himmel ragen?
Ich konnte es nicht länger tragen.
Jawohl, ich habe ihn erschlagen!
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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