Hey Bodo,
vielen Dank für Kommentar und Gedanken.
Wollen wir doch mal bei den 95 Thesen beginnen.
Der 31. Oktober 1517 war ein denkwürdiges Datum. Martin Luther nagelte damals seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Diese Tat, die aus Auslöser eines Religionsstreites gilt, der letztlich in die Reformationskriege mündete, hat die größten gesellschaftlichen Verwerfungen hierzulande ausgelöst. Mehr als die beiden Weltkriege zusammen. Seitdem ist diese Begrifflichkeit sinngebend für erhöhtes Konfliktpotential und in die Umgangssprache eingeflossen. Das ist ganz einfach Stoff der Mittelstufe.
Oder aber …
Die Abstrahierung „Kopf in den Sand“ und „Argumente“ zielen auf den nicht diskutierbaren Vorwurf ab, dass es kein Vegan geben kann, sofern sich besagte Heilsapostel bei den Erzeugnissen der gängigen Landwirtschaft bedienen.
In dem Gedicht sind noch einige solcher Metaphern und auch Polarisierungsbegriffe verarbeitet, die sich aber nicht, ähnlich einem Google Übersetzerdienst, will sagen - eins zu eins - buchstabengetreu darstellen lassen. Dazu gehört schon ein „Mehr“ an Interpretationsvermögen.
Und ja, ich mag es, zwischen den jambischen Auftakten auch mal einen imperativen Trochäus einzustreuen, um den für mich langweiligen Hebungs-Singsang aufzubrechen.
Dein ausschweifender Kommentar, weiß ich von der „Schreibmühe“ sehr wohl zu schätzen. In der Aussage ist er jedoch von einer Art „drolligen Bemühtheit“, dass als Derivat nur die metrischen Fähigkeiten übrig bleiben. Aber nur den einhändigen Hebungstoni zu geben, ist trotz allem etwas zu dünn.
Mit den allerbesten Grüßen Hans