Hi, Dana!
Um eines klarzustellen: Ich schätze die meisten Bettler nicht. Es gibt nämlich solche und solche.
Am schlimmsten sind jene, die sich in Lumpen ans Eck stellen, und wenn sie genug erbettelt haben, gehen sie in die Tiefgarage nebenan, wo ihr BMW parkt und ziehen wieder ihre Designerklamotten an. Kein Scheiß - das gibt's!
Dann gibt's noch das gewerbs- oder bandenmäßige Betteln, da kriegen irgendwelche Armutszuhälter das Geld. Vor allem Frauen mit kleinen schmutzigen Kindern in Lumpen ziehen da sehr gut!
Des weiteren gibt es noch jene Bettler, die ihre "Kupfermuckn" (eine Obdachlosenzeitschrift, die bei uns in Linz pro forma "verkauft" wird - ein paar zusammengeheftete Blätter mit abgetippten Artikeln und grobkörnigen abkopierten Fotos) mit meterlanger Alkfahne verticken - damit man gleich Bescheid weiß, wo die Kohle hinwandert!
Zuletzt - und selten - die echten Bettler, die von wahrer Not getrieben sind.
Wer kann also schon sagen, wer da nun "echt" ist und wer nur gut schauspielert? Ich muss zugeben, ich bin immer im Zweifel, wenn mich die Anwandlung packt und ich einem von ihnen etwas gebe. Aber ich denke mir - wenn es nur einer von zehn wirklich nötig hatte, so ist zumindest diesem einen wirklich geholfen worden - und das sollte die anderen neun Schnorrer wert sein!
Danke für das "rilkenah" - das freut mich ausdermaßen!

Wie oben nachzulesen ist, war ja hier ein Rilkegedicht ("Der Blinde") meine Inspiration, und auch wenn mein Bettler nicht blind ist, hoffe ich doch, meinem Vorbild keine Schande gemacht zu haben!

Vielen Dank für deinen nachgerade liebevollen Kommi!
LG, eKy