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Alt 02.02.2015, 11:46   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Moin Sid,

mir gefällt dieser Text sehr gut, er klingt gereift und ausgewogen.

Auch stimme ich mit ihm darüber ein, dass die Zeit selbst kein Heute und kein Morgen kennt und darüberhinaus auch kein Gestern, weil sie nämlich alles zugleich darstellt, das ist ihre eigentliche Natur.

Ich glaube sogar, dass verschiedene Zeitlinien parallel nebeneinander existieren. Das macht die Zeit aus, denn wir als wahrnehmende Wesen befinden uns ja immer in dieser Zeit und zwar in einer eigenen (eigentlich nicht vorhandenen) Gegenwart.
D.h., wir sind lediglich Beobachter von einer dieser Zeitlinien aus.
Jeder schon verstorbene und künftig lebende Mensch existiert immmer noch bzw. schon auf seiner Zeitlinie.

Man könnte sich vielleicht vorstellen, als ein außerhalb der Zeit stehender Beobachter Zeit und Raum zu betrachten.
Da gäbe es unendlich viele Zeitlinien, die immer noch existent sind und alles seinen Platz (im Raum dieser Zeitlinie) einnimmt.

Das alles ist selbstverständlich nur rein spekulativ.

Die beiden Schwestern in deinem Text sind natürlich nur bestimmte Eigenschaften bewusster Wesen.
Erinnerungen und die Hoffnung auf die Zukunft können nur im komplexen Hirn eines bewussten Lebewesens existieren.

Im Gegensatz zum Vetter, den ich als den Tod interpertiere.
Er nimmt das Leben und gibt nichts, außer dem Tod eben (den man aber auch als Erlösung von allem Leid und Übel, die das Leben mit sich bringt, betrachten könnte, wenn man es postiv sieht ).

Die letzte Strophe ist als Conclusio überzeugend.
Zwar können sich einige reiche Geldsäcke durchaus ein paar Stunden Lebenszeit erkaufen, aber die Ewigkeit ist ihnen glücklicherweise auch verschlossen, bzw. können sie diese auch nur wie alle anderen mit ihrem Ableben erfahren.

Deshalb sollte man das Leben auch wagen, denn es heißt ja nicht umsonst: Qui non audet, non vincit...


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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