Halbe Tage
Halbe Tage
Die halben Tage wollen sich nie runden -
Die frühen, klammen, kalten Morgenstunden,
Die grau beginnen und im Grauen enden;
Kein Samen kommt aus diesen lahmen Lenden,
Die sich in feuchten Lottertüchern suhlen;
Man möchte liegen bleiben, dämmernd struhlen,
Die Stunden einfach weiter plätschern lassen.
Doch irgendwann beginnt man sich zu hassen,
Man hasst das Treiben, das Getrieben-Werden,
Den Missmut eingebildeter Beschwerden -
Den Winterhimmel hasst man voller Inbrunst.
Am Fenster kondensiert der nasse Frühdunst.
Man reißt es auf, um doch zu Luft zu kommen:
Die Welt da draußen bleibt zu Grau verschwommen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (09.11.2016 um 18:26 Uhr)
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