Frei geblieben
Frei geblieben
Ich habe, als ihr Leben lebtet,
Euch meines auf den Tisch gekackt.
Schaut, die Legenden, die ihr webtet:
In Särgen ruhn sie abgepackt.
Das Kramen in den alten Bildern:
Das überlasse ich den andern.
Ich geh in fremden Wäldern wildern
Und leb davon, vorbei zu wandern.
Die Zukunft, die begann zwar gestern,
Doch vorne liegt der neue Weg.
Ich hasse es, so abzulästern,
Als wäre das ein Lebenszweck.
Es geht mir auf die Nuss, dies Loben:
Man zeigt, was man geschaffen hat.
Und wenn erst Stürme drübertoben,
Bleibt nichts, wie's ist: Das walzt es platt.
Ich mach mich auf zu neuen Taten:
Das hält mich jung bis in den Tod.
Ich habe mich noch nicht verraten:
Nicht einmal in der größten Not.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (06.03.2015 um 15:29 Uhr)
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