Zum ersten Mai (Schüttelsonettchen)
Es wollt der Lenz mit schönem Wetter blenden,
versprach uns einen Mai, in Pracht gemalt.
Was sehen wir, wenn wir die Blätter wenden?
O Mai, du hast mit deiner Macht geprahlt!
Zwar wuchsen Bäumen grüne, neue Blätter,
Doch lässt du heut, am Ersten, Regen seichen.
Ein Maler findet Himmelsbläue netter,
ihm wird schon bald solch nasser Segen reichen.
Nun aber, Freund, musst du mit Sonne winken!
Lass Zephyrs Winde uns von Süden wehn.
Wir wollen doch ins Gras vor Wonne sinken,
sonst kannst du uns, mein Lieber, wüten sehn.
Der Wonnemond ist nun als Meister dran!
Den Namen ehre, treib's nicht dreister, Mann!
Geändert von Friedhelm Götz (29.04.2016 um 13:41 Uhr)
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