Hi, Hans!
Sehr gut geschrieben, wenn es einem auch kalte Schauer über den Rücken jagt - man muss die Kraft der Worte und Bilder würdigen!
Einzig in S2Z1 und 2 hat der Fehlerteufel zugeschlagen! Z1 beginnt betont in einem ansonten unbetont auftaktenden Gedicht, und Z1 wie Z2 sind um einen Heber zu lang geraten: 5 Heber in einem sonst vierhebigen Gedicht.
Vorschläge:
Noch werde ich von Mut getragen,
durch eine Furt von Sepsiswind.
Ganz langsam löst sich Schmerz im Magen,
von irgendwoher schluchzt ein Kind.
Der schmutzigweiße Plattenhimmel:
ein schwelender Partikelbrand.
An meiner Flanke Plastikschimmel.
Voran! Es treibt des Flößers Hand.
Wir nähern uns der breiten Pforte,
dem Reich von Eisen, Nickel, Stahl.
Wir setzen Anker ohne Worte,
Das Ziel erreicht - der letzte Gral.
Ein grüner Fährmann kappt die Leinen.
Mein Segel war nur Haut und Fleisch.
Noch immer hör ich Kinderweinen.
Ich bin bereit fürs Totenreich.
Leider erklären sich mir nicht alle Bilder: Was ist mit dem "Plastikschimmel" an deiner Seite gemeint?
Sehr gern gelesen! Ein ausgesprochen kraftvolles Werk, das beeindruckt! Meine Lieblingszeile: "mein Segel war nur Haut und Fleisch." - Auch wenn der Reim mit "Totenreich" unrein ist, dieses Bild prägt sich ein!
Allergernst gelesen!
(Vom lyrischen Genuss her)
LG, eKy