Jesidenschicksal - Sonett
Jesidenschicksal
Es spricht ein Retter Hoffnungsworte, die
Am Ende niemand wirklich hören will.
Im Raum ist es nur dunkel, kalt und still.
Sie wollten nicht gerettet werden, sie
Erhofften sich Erlösung durch den Tod.
Man hatte sie geschunden und geschändet,
Sie waren da, wo alle Hoffnung endet.
Es gibt den einen Schmerz, der jede Not
Verdeckt, der alles unter sich begräbt,
Was man sonst eine gute Zukunft nennt.
Es ist ein Stechen, das nie mehr verebbt,
Weil man die Ehre raubte und das Ich.
Dem Täter wünschte man, dass er sie kennt:
Die Scham, die stranguliert, elendiglich.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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